Thomas Frühmann

ist vielfacher österreichischer Staatsmeister im Spring­reiten, Silbermedaillengewinner in der Mannschaft bei Olympia 1992, Sieger von Aachen, beim Weltcupfinale und mehrfach beim Deutschen Springderby, Gesamtsieger der Riders Tour 2006. Er war zwei Jahrzehnte lang als Profi in Deutschland tätig, hat unzählige Turniere gewonnen und hat doch in all den Jahren im Pferdesport nie seinen Wiener Schmäh verloren. Das beweist er beim Gespräch im Garten des G‘Schlössls im Murtal eindrucksvoll.

„Was viele Kinder nicht wissen mit 11 Jahren, ich hab es genau gewusst, nämlich, was ich einmal werden will. Und das ist auch so halbwegs gelungen. Die Reiterei ist ja zu einem ganz großen Teil Gefühlssache. Wie gehe ich am besten mit dem Pferd um, das ist auch ein langer Lernprozess. Wobei ich immer sage: Wenn es ein richtig gutes Pferd ist, ist es vielleicht noch schwerer zu bedienen, weil es empfindlicher ist.“ 

„Der eine hat gesagt: ‚Schau da kommt ein Laubfrosch!’“

Auf die langjährige Zugehörigkeit zum Team Alpenspan angesprochen, sagt Frühmann: „Das war auch eine Sache der Freundschaft. Es gab schon ein gutes Team dort und dann hat Wolfgang Pirker mich eingeladen, dabei zu sein. Es kennt heute jeder den grünen Rock weltweit. Wir haben eigentlich mit einem etwas anderen Grün angefangen und wo immer wir zu Beginn damit aufgetreten sind, waren die Leute verwundert, aber auch fasziniert davon. Der eine hat gesagt: ‚Schau da kommt ein Laubfrosch!’ Der andere hat gesagt: ‚Na die Farbe ist ja ein Wahnsinn!’ Mittlerweile ist das von einer guten Idee zu einem echten Markenzeichen geworden.“

Gianni Govoni

Bei Gianni Govoni liegt die Liebe zum Pferd in der Familie.

Gianni Govoni gilt im Team Alpenspan als „der Maserati“. Die Liebe zum Pferdesport hat der quirlige Reiter von seinem Vater und seinem Onkel geerbt. Schon als Jugendlicher nahm Govoni an internationalen Bewerben teil. Als Profi war er bei zwei Olympischen Spielen, drei Weltmeisterschaften, zehn Europameisterschaften, einem Weltpokal-Finale und jeder Menge Turniere im Einsatz. Ins Team bringt er italienische Lebensfreude, viel Abgeklärtheit und Routine sowie eine Menge Temperament ein. Auf die Frage, ob er eine Lieblingsrasse habe, sagt er trocken: „Nein, es reicht, wenn sie gut springen.“ 

„Die Qualität des Pferdes, das Herz, der Charakter, das sind die entscheidenden Faktoren. Das Niveau der Züchtungen ist ja heute generell sehr hoch. Zu Alpenspan bin ich 2008/2009 gekommen, dieses Team hat auch in der italienischen Reiterszene einen sehr guten Namen und ich werde oft darauf angesprochen. Mein größter sportlicher Erfolg war der Sieg bei der Global Champions Tour in Rio de Janeiro. Da sind so viele Leute im Publikum wie in Italien beim Fußball. Nur die besten 30 der Weltrangliste reiten da, ich war damals auf Platz 11. Das war abenteuerlich: Es hatte stark geregnet und mein Pferd wollte nicht springen. Glücklicherweise hatte ich ein zweites Pferd mit, aber es war klein und eigentlich nicht konkurrenzfähig. Aber am Ende haben wir doch tatsächlich gewonnen. Eine echte Sensation!“

„Die Qualität des Pferdes, das Herz, der Charakter, das sind die entscheidenden Faktoren“

Gibt es für einen Profi wie Gianni auch Tage, an denen er nicht auf dem Pferd sitzt? „Schwierig“, lächelt er, schließlich hat er in seinem Reitstall dreißig Pferde, die bewegt werden wollen. „Die Mehrzahl davon sind Holländer, ich kaufe sie in jungem Alter und trainiere sie, um sie dann weiter zu verkaufen.“

Anton Martin Bauer

Martin Bauer
Anton Martin Bauer ist auch als Nachwuchstrainer erfolgreich.

Der langjährige Weltklasse-Reiter ist verantwortlich für die österreichische Juniorenmannschaft und kümmert sich um rund 30 Schüler. In seinem Stall in der Nähe von St. Pölten hat er außerdem 30 Einstellpferde. Zu seinen Erfolgen als Nachwuchstrainer zählt der Europameistertitel in der Mannschaft, der 2014 erreicht werden konnte.

„Wenn wir zu einem Turnier fahren, haben wir 23 Stunden Zeit für Spaß. Aber in der einen Stunde verlange ich höchste Konzentration. Da gibt es kein Ratschen und auch kein Handy.“

„Worauf ich in den letzten Jahren viel Wert gelegt habe bei meinen Schützlingen war, dass sie oft ins Ausland kommen und Erfahrungen sammeln. Das größte Problem ist die Euphorie, die sich bei den Jungen zum Beispiel rund um eine Europameisterschaft ausbreitet. Alle Eltern glauben, ihr Kind sei das Beste – das ist durchaus verständlich, aber sie machen sich oft falsche Vorstellungen davon, was auf sie zukommt. Was auch sehr wichtig ist: Ein wirklich gutes Pferd. Ohne das hast du überhaupt keine Chance.“ Für Bauer ist nur der internationale Vergleich maßgeblich: „Wenn ich Schifahren will, dann muss ich mich an den Österreichern orientieren. Aber wenn ich reiten will, dann messe ich mich als erstes mit den Deutschen.“ Anton Martin Bauer ist im Murtal groß geworden, er war Reitlehrer in Sachendorf und war nach eigenen Worten der erste Reiter, der von Alpenspan unterstützt wurde. Die zweimalige Teilnahme an den Olympischen Spielen, insbesondere die sechs Wochen in Atlanta, gehören zu Bauers Karrierehöhepunkten. Er ist siebenfacher österreichischer Staatsmeister und gewann mehrmals den Nationenpreis. Die Liste seiner Siege aber ist eindeutig zu lang, um hier abgedruckt zu werden. 

Sandra & Dieter Köfler

Sandra Köfler musste lange auf ihr erstes Pferd warten.

Die kleine Sandra musste etliche Jahre auf ihre Eltern einreden, ehe sie endlich ein eigenes Pferd bekam. Viele Pferdebücher hatte sie in der Zwischenzeit verschlungen, bis endlich ein ungarisches Warmblut angeschafft wurde. „Der konnte noch gar nichts und ich auch nicht“, schmunzelt sie. Ihr späterer Mann Dieter hingegen wuchs schon mit Pferdesport auf und ritt bereits mit 10 Jahren die ersten Turniere.

Nach seiner Ausbildung in Ferlach wurde ein Hof in St. Veit gekauft, renoviert und zunehmend für die Pferdehaltung adaptiert. Dieter Köfler ist von Frühling bis Spätherbst fast jede Woche auf einer Veranstaltung. „Ende Juli haben wir ein freies Wochenende“, wirft seine Frau ein. Selbst die Winterpause ist heute recht kurz und mit dem 24-Tonner sind die Fahrten bei Schnee nicht immer einfach, aber man gewöhnt sich an vieles. „Zwischen vier und sechs Pferde hab ich immer mit“, sagt Dieter Köfler. Eines seiner Lieblingsturniere findet im Frühjahr in San Giovanni bei Rimini statt, in Österreich mag Köfler besonders Lamprechtshausen, weil er dort schon oft gewinnen konnte. Auch in Linz, wo er den Nationenpreis, den Großen Preis und den Staatsmeistertitel holen konnte, ist er überzeugter Stammgast. Bei Welt- und Europameisterschaften war Köfler ebenso dabei wie bei unzähligen Turnieren im In- und Ausland. Das grüne Sakko polarisiert heute nicht mehr, sagen die beiden unisono, es sei zum Blickfang und Erkennungszeichen geworden.

„Warum man an manchen Turnierorten immer wieder gut abschneidet und an manchen nie was geht? Gefragt hab ich mich das schon oft, aber ich habe noch keine Antwort gefunden.“  Dieter Köfler

Katrin Pfingstl & Gerfried Puck

sind sehr erfolgreich im Reitsport und in der Ausbildung von Pferden und dem Reiternachwuchs tätig. Die beiden leben mit ihrem Sohn in der Südsteiermark. Nach vielen Wanderjahren, denn Gerfried Puck zog es bereits mit 16 Jahren nach Deutschland, später war er mit seinem Bruder in Holland aktiv.

Puck war bei Welt- und Europameisterschaften und bei Nationenpreisen fixer Bestandteil des heimischen Teams und hat zahlreiche Turniersiege zu Buche stehen. Der gebürtige Kärntner wurde bereits 2001 vom Standard als „Aufsteiger des Jahres“ gefeiert und hat seine bedeutende Rolle im Pferdesport seither nicht verloren.

„Da ich eher junge Pferde reite, steht das Siegen nicht so im Vordergrund, da ist es für mich schöner, wenn Gerfried auf einem Pferd gewinnt, weil ich weiß, dass ich daran oft auch einen Anteil habe.“ Katrin Pfingstl

Katrin war die einzige in ihrer Familie, die Pferden etwas abgewinnen konnte. Bei Gerfried war das gänzlich anders, seine Eltern hatten eine Landwirtschaft und sein Vater ritt bei Turnieren. „Sportlich gesehen sind die Siege bei 5-Sterne-Turnieren sicher am wertvollsten für mich“, sagt Gerfried Puck, „auch das Finale in Windsor ist etwas Besonderes, das in Erinnerung bleibt. Es ist aber auch super, wenn ein Pferd, das man selbst entdeckt hat, sich dann durchsetzt.“ Katrin ergänzt: „Da ich eher junge Pferde reite, steht das Siegen nicht so im Vordergrund, da ist es für mich schöner, wenn Gerfried auf einem Pferd gewinnt, weil ich weiß, dass ich daran oft auch einen Anteil habe.“ Beide sind heute Teil des Alpenspan-Teams. Was macht diese Mannschaft aus? „Dass man am Wochenende relativ viele Dinge gemeinsam erlebt und dass einmal der eine besonders gute Zeiten erlebt und dann wieder der andere. Mit Peter Gmoser, dem Dressurreiter, der auch immer wieder zu unseren Turnieren kommt, ist es schon immer sehr lustig.“

„Sportlich gesehen sind die Siege bei 5-Sterne-Turnieren sicher am wertvollsten für mich“ Gerfried Puck

Gudrun Pirker

Bereits der Großvater von Gudrun Pirker ritt, wenn auch während des Kriegs nicht nur aus freien Stücken. Sie selbst wünschte sich schon als Kleinkind ein Schaukelpferd, bald gab sie sich damit nicht zufrieden. „Für mich ist das die größte Erfüllung in meinem Leben“, sagt sie. Mit 15 Jahren bekam sie eine Trakehner-Stute, was für eine Newcomerin nicht unbedingt ideal war: „Beim hundertsten Mal Runterfallen habe ich aufgehört zu zählen“.

Beim Ehepaar Kaltenegger fand Gudrun Pirker viel Unterstützung und durfte sich manchmal auch ein Pferd ausleihen, das einfacher zu bedienen war als ihre Stute. Dieser schwierige Einstieg hielt Pirker nicht davon ab, sich weiter intensiv mit Pferden zu beschäftigen, mittlerweile eifert ihre Tochter ihr nach. „Jasmin hat aber auch viele andere Interessen“, ist Gudrun Pirker erleichtert. „Das wichtigste ist, dass die Kinder lernen, es mit einem Lebewesen zu tun zu haben, um das man sich immer kümmern muss. Und dass man sich auch mit freut, wenn jemand anderer Erfolge feiert.“ Apropos Feiern: „Als ich in St. Veit vor ein paar Wochen gegen alle Profis und auch gegen meinen Trainer Dieter Köfler ein S-Springen gewonnen habe, war ich völlig von den Socken, ich war überglücklich. Das war ein Tag, den man als Amateur wohl nur einmal erlebt.“ Was Gudrun Pirker zu bedenken gibt: „In unserem Sport ist es so, dass dein Partner unter dir hundertprozentig mitmachen muss. Wenn der gerade einmal nicht will, dann kann ich da oben machen, was ich will, es wird nicht funktionieren.“

„Reiten ist eine wunderbare Sportart. Es ist aber auch nicht immer ganz einfach, ein Pferd ist kein Tennisschläger, den man einfach ins Eck stellt, wenn man keine Lust mehr hat.“ Gudrun Pirker

Alessia Rossi

Alessia Rossi hat bereits mit sechs Jahren zu reiten begonnen. Eine familiäre Prägung gab es dabei nicht, wohl aber eine große Leidenschaft für Pferde, die seither nie mehr nachgelassen hat. Nach dem Fußball ist Reiten in Italien die zweitwichtigste Sportart, sagt die gebürtige Römerin, die – das sei nebenbei bemerkt – mit einem prominenten argentinischen Fußballer verheiratet ist und heute in Parma lebt. Mehrere Erfolge auf nationaler Ebene und auch bei internationalen Dreistern-Turnieren kann die dreifache Mutter bereits vorweisen.

„Alpenspan kennt man in der italienischen Reiterszene bestens. Mich sprechen viele Menschen auf die Marke an, wenn ich in meinem Alpenspan-Outfit auftrete.“ Alessia Rossi

„Ich bin über Gianni Govoni zu Alpenspan gekommen. Wir hatten unsere Pferde im selben Gestüt und so bin ich auf das Team aufmerksam geworden.“ Zumindest einmal im Jahr ist Alessia Rossi bei österreichischen Veranstaltungen am Start, meistens in Salzburg. Während des restlichen Jahres hält man im Team engen Kontakt, schließlich ist die Italienerin zu einem wichtigen Mitglied geworden: „Nach der Babypause bin ich jetzt wieder voll in den Reitsport eingestiegen. Wir sind circa alle zwei Wochen bei einem Turnier.“ Sie selbst besitzt sieben Pferde dazu kommen zwei Ponys für die Kinder der Familie. Rossi hat sich in ihrer Heimatstadt Parma übrigens nicht nur als Springreiterin einen Namen gemacht, sondern engagiert sich auch im Reitclub und veranstaltete bereits mehrmals Turniere. In einem sind sich alle bei Alpenspan einig: Die Italienerin gibt dem Team aus der Steiermark eine ebenso temperamentvolle wie charmante Note – bei den Wettkämpfen wie auch beim Feiern danach.

Peter Gmoser

Der gebürtige Grazer hat durch seine Mutter den Reitvirus aufgeschnappt und spezialisierte sich zunehmend auf die Dressur. Nach der Matura beschloss Gmoser, das Reiten zum Beruf zu machen. 1993 ging er für ein Jahr an die Spanische Hofreitschule und eröffnete schließlich einen Betrieb im mittleren Burgenland. Die Teilnahme an den Olympischen Spielen von Sydney und Athen und die starken Auftritte bei Europameisterschaften stellen sicher Höhepunkte in seiner Karriere dar.

„Gerade in den letzten zwanzig Jahren hat die Zucht enorme Fortschritte gemacht. Wenn man schon länger dabei ist, ist es wirklich faszinierend zu sehen, wie die Pferde immer besser werden.“ Peter Gmoser

Er lebt primär vom Ausbilden der Pferde, ist daneben aber auch auf vielen Wettbewerben präsent. Allerdings macht er den Unterschied zu den Springreitern deutlich: „Wir verdienen deutlich weniger Geld bei den Turnieren, wir geben es dort eher aus“, meint er schmunzelnd. Mit einem tollen Pferd kann man dafür als Dressurreiter auch ganz nach oben kommen, man braucht nicht unbedingt zwei oder mehr Klassetiere. Am liebsten ist es Gmoser, wenn er das Pferd selbst ausbilden kann: „Langsam wachst man z’samm“, zitiert er einen Hit von Wolfgang Ambros. Ein Dressurpferd muss die Gangarten perfekt beherrschen und es soll ein schönes Exterieur haben. Die Gefahr ist, dass man den Tieren heute wegen ihrer guten Voraussetzungen oft nicht mehr genug Zeit zur Entwicklung zugesteht, warnt er. „Grundsätzlich darf das Pferd schon ein zweistelliges Alter erreichen, bis es an seinen Leistungszenit kommt“. „Den Stellenwert eines Sponsors wie Alpenspan kann man gar nicht hoch genug einschätzen“, resümiert Peter Gmoser.